Gudrun Knobloch – Kletterin
Vor über 20 Jahren fiel mir im DAV-Sommerheft ein Kurs für Oldies auf: Bouldern in der Hanne-Jung-Halle. Gesehen, angemeldet und dann begann das Boulder-Abenteuer. Bei jedem Treff kam Neues dazu, unterschiedliche Trainer*innen setzten unterschiedliche Schwerpunkte – immer wieder spannend. Mit Neugierde und Eifer gings zur Sache und alle hatten ihren Spaß daran. Dazu noch die räumliche Nähe der Boulderhalle, ihre Ausstattung, es gab so vieles zu entdecken, auszuprobieren – wir waren begeistert. UND: Ich würde mich sofort wieder anmelden, wenn’s so was nach so vielen Jahren wieder gäbe.
Detlev Schagen – ehem. Kletterzentrumsreferent
Ich kann mich noch gut an diese intensive Zeit erinnern, als ich 2012 das Mandat des Kletterzentrumsreferenten übernahm. Bouldern hatte als Breitensport und Trainingsmöglichkeit fürs Klettern eine Dynamik entwickelt, die so niemand vorausgesehen hatte. Nun ergab eine glückliche Fügung, dass das bestehende Außengelände mit dem Kletterturm um fast das Doppelte erweitert werden konnte. Schnell war klar: Eine Außenboulderanlage muss her – die war zu dieser Zeit einzigartig! Und eine ideale Verbindung zwischen dem Trend Bouldern als Breiten- und Familiensport und der eigentlichen Herkunft als Berg- bzw. Freiluftsport. Meine Erwartungen und die vieler anderer wurden nicht enttäuscht. Es macht so viel Spaß nach der Arbeit in der Abendsonne noch schnell ein paar Boulder zu ziehen oder sich in der Mittagspause ein bisschen auf der Matte zu stretchen. Die Idee vom Bouldern als Sport im Freien wird sicher die nächsten Jahre weiterverfolgt werden, sei es mit einem verbesserten Wetterschutz der bestehenden Anlage oder einer Erweiterung. Ich freu mich drauf!
Martin Neumann – ehem. Ausbildungsreferent
Als direkte Nachfolgerin des legendären Boulderkellers in Bruck war und ist unsere Boulderhalle eine wichtige Trainingsmöglichkeit für die starken Mädels und Jungs der Region: mit einer kleinen Vorstiegswand, verschieden steilen Boulderwänden auf zwei Ebenen, Campusboard und verstellbarer Systemtrainingswand. Bald wurde die Halle perfekt ergänzt durch die Außenanlage – zuerst entstand der Kletterturm, später kam der „Boulderpilz“ dazu, unsere Sonnenterrasse für die wärmere Jahreszeit. Für viele Kinder und Erwachsene ermöglicht die Anlage in Kletterkursen immer noch die ersten Schritte in die Vertikale. Schnupperkurse und Techniktrainings finden hier genauso statt wie Schulsport, Boulder-Workshops, Wettkampftraining und Drytooling am Kletterturm. Unser Boulderzentrum ist ein beliebter Kletter-Treffpunkt für Jung und Alt. Inzwischen etwas in die Jahre gekommen, hat es aber auch in Zeiten opulenter Bouldertempel heute noch seine Berechtigung und seinen Reiz: Als wohnortnahe Trainingsmöglichkeit nicht nur für Anfänger*innen und Kinder, sondern besonders auch für Ambitionierte mit Fantasie und Freude am Ausdenken und kreativen Lösen eigener Boulderprobleme. Ein ganz herzliches Dankeschön an unser Team des Boulderzentrums um Claudia Bezold und Detlev Schagen!
Stephan Jaremenko – Kletterer
Abgesehen von einem dreijährigen Auslandsaufenthalt trainiere ich bereits seit 21 Jahren in der DAV Boulderhalle, die mittlerweile auch von dem einen oder der anderen liebevoll als „Schuppen“ bezeichnet wird. Was mir besonders an der Halle gefällt, ist die Konstanz. Die fast schon legendäre 40-Grad Wand wird einfach nicht alt und wirft auch heute noch vermeintlich starke Kletter*innen regelmäßig ab. Man munkelt, es liegt an den Spax-Tritten… Nicht zuletzt durch neue Technologien wie das App-basierte Boulderbook, erlebt die gute alte Spraywall geradezu ein Revival. Somit bin ich zuversichtlich, dass unser Schuppen auch in Zukunft weitere Klettertalente à la Alex Megos hervorbringen wird.
Hans-Martin Rasenack – Kletterer
Ich kann mich gut an die Zeit in den 90ern erinnern, zu der ich als Jugendlicher in der DAV-Jugendgruppe in einem Heizungskeller in Bruck bouldern war. Als „die Amerikaner“ aus Erlangen abgezogen sind und die Hanne-Jung-Halle eingerichtet wurde, bot sich für die Klettergemeinde die einmalige Möglichkeit, in die jetzige Halle umzuziehen. Auch nach meiner Zeit in der Jugendgruppe blieb ich der Boulderhalle treu und bin seitdem halbwegs regelmäßig einmal die Woche dort, um mich entspannt an die Wand zu hängen. Inzwischen fühle ich mich dort schon fast zu Hause – der Schlüssel ist immer am Schlüsselbund. Ich habe dort gefunden, was ich in keiner anderen Kletteranlage in Heimatnähe gefunden habe: durch die vielen Griffe und Wandneigungen eine enorm große Vielfalt an Bouldern und Schwierigkeiten – und das alles in einer kompakten Halle. Ich hoffe, dass ich noch lange die Möglichkeit habe, dort zu trainieren.
Gertrud Klink-Degner – Kletterin
Schon in der Jungmannschaft kam ich zum Klettern. In der Gemeinschaft wurde im fränkischen Umland fleißig geklettert, immer wieder neue und immer anspruchsvollere Routen entdeckt und erarbeitet. Die Boulderhalle war neues Gelände, aber bald habe ich die Vorzüge schätzen gelernt. Die Nähe – schnell auch mal für eine kurze Klettereinlage zu erreichen, kein Wettereinfluss, auch kein Warten auf einen Kletterpartner. Und natürlich die dicken Matten, die Sicherheit geben. Aber auch in der Halle war und ist das WIR, das gelebte Miteinander ein ganz besonderer Pluspunkt. Das motiviert mich noch immer.
Detlef Baehr – Projektleiter Bau Kletterturm
Zur Einweihung des Kletterturms im Oktober 2008 zitierten uns die Erlanger Nachrichten „vom Bierdeckel zum Bauplan, von der ersten Idee zum Großprojekt“. Nachdem eine Erweiterung der bestehenden Boulderhalle technisch nicht möglich und das Grundstück zur Bebauung frei war entschieden wir uns für eine Seilklettermöglichkeit in Freien. Von wegen Großsportgerät – es wurde ein Gebäude gemäß der Bayerischen Bauordnung mit all den darin enthaltenen Hürden. Mit Unterstützung von Architekten, Statikern und Wandbauern konnten diese aber letztendlich gemeistert werden. So konnten nach einjähriger Planung und viermonatiger Bauzeit der Turm an die Klettergemeinde der Sektion übergeben werden. Den Zuspruch zu diesem Turm bestätigte nicht nur die kaum zu befriedigende Nachfrage nach Jahreskarten, sondern auch der Zuwachs von zumeist jüngeren Mitgliedern.
Heiner Huschka – Kletterer
Als im Jahr 2000 das Klettern für mich zu DEM Thema wurde, war „die Halle“ konkurrenzlos für all diejenigen, die zu einem erschwinglichen Jahresbeitrag sehr oft trainieren wollten. Durch die Beliebtheit und die relativ geringe Größe unserer Halle war das Kontingent an Jahreskarten immer schnell erschöpft. Da musste man schon hinterher sein. Mit dem immer noch aktuellen Konzept einer mit Griffen vollgeschraubten Halle, kann jede*r eigene Boulder definieren. Wenn du früher in die Halle gekommen bist, hast du erst mal gefragt: „Hast du einen Boulder für mich?“ oder du wurdest begrüßt mit: „Hey, ich habe einen Boulder für dich!“ Egal wie man sich kennt, alle können hier gerne mit machen, das ist noch immer so. Der Betrieb, der Erhalt und die Weiterentwicklung des Boulderzentrums über all die Jahre ist nicht nur eine Vereinsleistung, sondern ist meiner Meinung nach auch dem persönlichen Einsatz von Claudia zu verdanken. Und so kannst du hier auch noch heute Kinder groß werden sehen, die sich zuerst an Klettergriffen hochziehen, bevor sie laufen lernen. Die Aktualität der Anlage ist keinen Tag älter geworden.
Ihr wollt eigene Erinnerungen oder Fotos beisteuern? Dann schreibt uns einfach eine Mail an oeffentlichkeitsarbeit@alpenverein-erlangen.de.
Achtung: Es werden nur Bilder oder Beiträge mit Autoren- bzw. Fotografennamen veröffentlicht!