Wir sind ja Querbeet – das bedeutet unter anderem, dass unsere Aktivitäten vielseitig sind, also „querbeet“ durch viele Interessensgebiete. Für den August 2023 hatte Gudrun vorgeschlagen, eine Genuss-Radtour mit landschaftlichen, geschichtlichen und kulturellen Highlights zu unternehmen: die Grenzroute.
Die Grenzroute ist Deutschlands nördlichster und Dänemarks südlichster Radweg. Dabei gibt es neben Waldgebieten und Heidelandschaften auch Dänemarks schönste Dorfstraße sowie die Süderlügumer Binnendüne, außergewöhnliche Museumsareale und viele weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
230 Kilometer in fünf Tagen
So trafen sich zehn Querbeetler mit ihren Fahrrädern am 30. Juli 2023 in Flensburg, um die insgesamt 230 Kilometer lange, vorwiegend flache Strecke von der Flensburger Förde an der Ostsee zum Nordseedeich bei Høyer in Dänemark (und wieder zurück nach Flensburg) im Zick-Zack-Kurs mit 13 Landesgrenz-Überquerungen gemeinsam zu radeln. Wir hatten die Genussvariante gewählt und damit fünf Tage Zeit dafür.
Das Wetter war leider regnerisch angesagt, aber das beeindruckte uns nicht besonders. Wir sollten Recht behalten: Kein einziges Mal sind wir wirklich nass geworden; dank der Winde, die die Regenwolken immer dahin trugen, wo wir gerade nicht waren.
Zuallererst war uns Flensburg einen Stadtrundgang wert. Und natürlich wollten wir zum Trend-Restaurant Gosh. Dort aßen wir Fisch, wie sich das gehört – und hatten diese Gelegenheit glücklicherweise nicht ungenutzt verstreichen lassen. Denn sobald wir Flensburg verlassen hatten, waren Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten so gut wie nicht mehr vorhanden…
Wir fuhren auf idyllischen Wegen durch abwechslungsreiche Naturlandschaften, unter anderem auch durch Marschland und Heide. Eine Mittagseinkehr warhöchstens mal in einem Café möglich, Einkaufsmöglichkeiten gab es sehr selten. Zum Glück hatten wir immer ein Lunchpaket dabei!
Landschaft so weit das Auge reicht
Mühlen, reetgedeckte Häuser, Backsteinbauten, immer wieder entlang der Hauswände Stockrosen in allen Schattierungen, wunderschöne Wolkenformationen…
Wir fuhren über den historischen, hoppeligen Ochsenweg, besuchten das Internierungslager Frøslev (Polizeigefangenenlager Fröslee), und die Binnendüne – ein interessantes Naturschutzgebiet mit Aussichtsplattform und schönen Spazierwegen durch die Dünenlandschaft.
Wir radelten durch Møgeltønder mit der schönsten Dorfstraße Dänemarks und beim Grenzübergang Rudbøl/Rosenkranz auf Europas wohl merkwürdigstem Grenzverlauf – die Grenze verläuft hier auf einer Länge von 130 Metern in der Mitte der Straße. Die Anwohner östlich der Straße wohnen in Deutschland und ihre Nachbarn auf der anderen Straßenseite in Dänemark.
An der Wiedau-Schleuse bei Høyer genossen wir die Weite des Watts an der Nordsee.
Nolde-Museum als kultureller Höhepunkt – Fischbrötchen zum Abschluss ein Muss
Ein kultureller Höhepunkt war das Nolde-Museum in Seebüll. Mit mehr als 140 Arbeiten des Malers Emil Nolde, die in seinem Wohn- und Atelierhaus gezeigt werden, sowie seinem prächtigen Blumengarten.
Zurück in Flensburg mussten wir unbedingt noch an einer angesagten Bude am Hafen ein Fischbrötchen essen. Dass die Schlange davor so lang war, damit hatten wir nicht gerechnet – aber das Warten hat sich gelohnt, die Fischbrötchen waren außerordentlich lecker!
Mit zweieinhalb platten Reifen und einer angeschlagenen E-Bike-Steuerung war die Reparaturbilanz ganz beachtlich.
Vielen Dank an Gudrun, die diese Tour im schönen, ursprünglich gebliebenen Norden für uns organisiert hat! Und an Daniel, der uns prima auf der Zick-Zack-Strecke geführt hat.
Text: Katharina von Essen
Fotos: Gabriele Laas