Bei den Chalk Junkies darf im Sommer natürlich eine Ausfahrt zum Mehrseillängenklettern nicht fehlen. Dafür ging es vom 22.8-25.8. für acht Chalk Junkies nach Göschenen in die Schweiz.

Anreise und erste Seillängen

Vier von uns starteten am Donnerstag in aller Frühe mit dem Auto von Erlangen. Nach der langen Fahrt machten wir auf dem Weg zum Campingplatz direkt an den ersten Felsen Halt, um am Nachmittag noch das schöne Wetter zu genießen. Nachdem wir den richtigen Zustieg gefunden hatten, konnten wir ein paar leichte, plattige Sportklettertouren mit zwei bis drei Seillängen absolvieren. Das war perfekt zum Eingewöhnen am ersten Tag. Dann noch kurz die Beine im Fluss abkühlen und auf zum Campingplatz! Dort trafen wir dann auf zwei weitere Chalk Junkies, die schon vor uns in die Schweiz gefahren waren. Nach dem langen Tag hieß es dann nur noch Zelt aufstellen, gemeinsam kochen und den nächsten Tag planen.

Die Chalk Junkies des DAV Erlangen auf der Suche nach dem Einstieg für ihre Mehrseillängen-Tour. Foto: V. Sienz

Die Chalk Junkies des DAV Erlangen auf der Suche nach dem Einstieg für ihre Mehrseillängen-Tour. Foto: V. Sienz

Tag 1: Mehr Wandern als Klettern?

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu den ersten Touren, aufgeteilt in zwei Dreier-Seilschaften. Wir folgten dem Wanderweg den Staudamm hoch zur Göscheneralp und von dort aus zur Bergseehütte. Ab dort ging es über Schotter und Geröll zum Einstieg der ersten Tour, dem „Südgrat“ auf den Bergseeschijen. Da der Zustieg bis dahin schon eine Weile gedauert hatte und die eine oder andere Kraftreserve bereits erschöpft war, war am Einstieg erstmal Zeit für eine kurze Pause.

Die zweite Seilschaft trennte sich an diesem Punkt und wanderte weiter, um ihre Tour zu finden. Der „Südgrat“ startete mit vier leichten Seillängen in eher plattigem Gelände mit alpiner Absicherung, bis es dann richtig auf den Grat ging. Die ganze Zeit mit wunderschöner Aussicht auf den Stausee und den Gletscher, kletterten wir sechs Seillängen der Tour. Da absehbar war, dass die Zeit für den Gipfel durch den langen Zu- und Abstieg nicht reichen würde, entschieden wir uns dafür, über eine parallel verlaufende Tour abzuseilen.

Die Suche nach der Tour…

Nach einem langen Tag kamen wir fast zeitgleich mit der anderen Seilschaft am Zeltplatz an. Leider hatten sie nicht so viel Glück gehabt und nach einer langen Suche nach ihrer Tour aufgegeben und eine alternative Route unterhalb der Bergseehütte ausgewählt. Auch wenn die meiste Zeit und Kraft an diesem Tag vielleicht nicht beim Klettern verbraucht wurde, waren am Abend alle glücklich und erschöpft zurückgekommen.

Am Freitagabend waren zudem noch die letzten beiden klettermotivierten Chalk Junkies bei uns angekommen.

Tag 2: Mehr Klettern als Wandern!

Mit den Erfahrungen des vergangenen Tages entschieden wir uns, bis zur Göscheneralp mit dem Auto zu fahren, um uns Zeit beim Zustieg zu sparen. Los ging es dann für drei von uns auf den Lernpfad an der Bergseehütte, um einem der beiden am Freitagabend eingetroffenen Kletterer die Abläufe zu zeigen. Danach stiegen wir in eine Tour unterhalb der Hütte ein, die aus vier Seillängen bestand. Zurück am Parkplatz tauschtn wir die Halbseile gegen ein Einfachseil und verbrachten den Abend im Sportklettergarten.

Eine weitere Dreier-Seilschaft und eine Zweier-Seilschaft machten sich währenddessen erneut auf zum Bergseeschijen, wo wir uns dieses Mal für die „Via Andrea“ und „Via Esther“ entschieden. In dieser plattigen Tour waren direkt die ersten drei Seillängen die Schlüsselstellen, während sich die Route zum Ende hin immer mehr in Genusskletterei bei grandioser Aussicht mit perfektem Wetter wandelte.

Gemeinsames Gipfelerlebnis

Schöne, alpine Klettertour: Die Chalk Junkies des DAV Erlangen in Aktion in Göschenen. Foto: V. Sienz

Schöne, alpine Klettertour: Die Chalk Junkies in Aktion in Göschenen. Foto: V. Sienz

Die zwei Seilschaften kletterten immer in Sichtweite, wodurch sie jeweils klasse Fotomotive abgaben. Die letzten beien Seillängen liefen zusammen, so dass man nach der Gipfel-Umarmung zusammen absteigen konnte.

Dass wir ursprünglich bis Montag bleiben wollten, hatte sich mit Blick in den Wetterbericht schnell erledigt. Aber für den Sonntag gab es noch Hoffnungen. Leider sollte sich der Wetterbericht irren, als er uns noch einen trockenen Morgen am Sonntag versprach, denn es fing schon Samstagnacht an zu regnen.

Daher wurde schon am Sonntag alles eingepackt und es ging nach dem Frühstück zurück nach Erlangen. Zurück geblieben ist nur ein weißer Fleck in der Wiese, von unserem 3x hintereinander genutztem Nudel/Gnocchi-Wasser…

Abschließend hatten wir drei schöne Klettertage, in denen wir viel erlebt, neue Erfahrungen gesammelt und coole Touren geklettert haben!

Bericht: Chiara Kohl und Sophia Peters
Fotos: Vera Sienz, M. Lobmaier, Chiara Kohl