…und nicht in Rohren verschwindet: Ein Beitrag, der zum Nachdenken anregt.

Auch 2021 war aus Sicht der Paddelgruppe noch sehr von corona geprägt. So begann das Jahr mit dem winterlichen Training im Röthelheimbad, jedoch folgte bald die allgemeinen Schließung von Sportanlagen und eben auch des Bades. Die Paddelgruppe konnte immerhin noch drei Trainings stattfinden lassen, die jeweils bei fröstelnden Temperaturen im Biergarten endeten.

Im Schmelzwasser der Brandenberger Ache

Im Frühjahr führte die Brandenberger Ache dann bereits wunderbares Schmelzwasser und lockte einige unserer Paddler*innen im Trockenanzug ins kalte Nass. Durchaus anspruchsvolles Wildwasser gemischt mit warmen Sonnenstrahlen in den Alpen lässt jedes Paddler-Herz höher schlagen!

Im Juni gab es Ausfahrten an die Ammer. Kurz hinter München gelegen, am nördlichen Alpenrand, eignet sich die Ammer gerade noch für Gruppen-Tagestrips. Die Schleierfälle der Ammer sind ein einzigartiges Naturschauspiel das aus der Wasser-Perspektive ganz besondere Eindrücke zulässt.

Im Sommer gibt es duchaus paddelbare Wasserstände auf dem Lech. Er ist einer der letzten unregulierten Wildbäche der Alpen, der sich seinen Weg durch ein sich ständig veränderndes Kies-Tal bahnt. Eine Gruppe Erlanger Paddler*innen genoss diesen gemäßigten Wildwasserbach an einigen Wochenenden, verbunden mit schönen Natur-Campingplätzen in der Region.

Zu wild dann doch lieber nicht

Im Herbst konnten noch verschiedene Abschnitte des oberen Inntals in Angriff genommen werden. Der Inn oberhalb von Landeck, im Bereich von Giasun, Ardez und Sur En, ist im Sommer häufig  durch zu viel Schmelzwasser aus den Schweizer Gletschern sehr anspruchsvoll. So eignet sich für uns gemäßigte Paddler*innen meist eher das herbstlich kühle Wetter mit weniger Wasser für schöne Befahrungen.

Leider droht dem Alpenraum eine weitere Wasser-Verbauung im Bereich des oberen Ötztales. So soll ein betächtlicher anteil des Ötz-Wassers im Oberlauf der Venter Ache unterirdisch ins Kaunertal übergleitet werden, so dass sich die Wasserläufe, Pegel und Befahrungsmöglichkeiten der Venter Ache sowie der Ötz massiv verändern werden. Das zwängt uns also schon das Programm für das kommende Jahr auf: Ötztal-Perlen paddeln solange es sie noch gibt.

Einige aus der Erlanger Paddelgruppe engagieren sich daher inzwischen für den Erhalt von Alpen-Wildwasser und sind Fördermitglieder des Vereins WET-Tirol geworden.

Text und Fotos: Jusch Bauer