Unsere Familiengruppe hat auch im Jahr 2023 wieder ein großartiges Programm auf die Beine gestellt. Primär wurden Tagesausflüge am Wochenende veranstaltet. Neben einem sehr schönen Wochenende in der Mittelfrankenhütte nahe Ebermannstadt war ein besonderes Highlight eine Kanutour auf der Pegnitz im Spätsommer.
Hier ein persönlicher Bericht von Dominik Thönnes:
„Besseres Wetter zum Kanufahren gibt es nicht“, sagte ich mir, als wir am 24. September zum Kanufahren in die Fränkische Schweiz aufbrachen. Ich schaute aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft und die Häuser. Es war einer der letzten sommerlichen Tage des Jahres. Wir waren die erste Familie, die auf dem Parkplatz ankam. Zum Zeitvertreib halfen wir beim Aufpumpen einiger privater Kanus und als alle Familien am Parkplatz angekommen waren, begann die wohl ausführlichste Einweisung meines Lebens in die Geheimnisse des Kanufahrens – vorgetragen von einem sehr engagierten Mitarbeiter unseres Kanuverleihs.
Ich empfand es aber nicht als verlorene Zeit, sondern habe viel Neues erfahren. Nur die Kinder, die lange stillstehen und zuhören mussten, waren nach einer guten Stunde etwas unruhig. Uns wurde klar, dass die Pegnitz ein anspruchsvollerer Fluss ist als z.B. die Wiesent, auf der viele von uns schon ihre ersten Kanuerfahrungen gemacht haben. Im Nachhinein muss ich sagen, dass diese Warnung nicht übertrieben war.
Die Pegnitz ist in der Tat eine „andere Nummer“
Zumindest die Strecke, die wir befahren haben. Von romantischem Treibenlassen mit ein bisschen paddeln kann hier nicht die Rede sein!
Nach der Einweisung paddelten wir im Gänsemarsch los. Das Flussbett war schmal und ließ trotz des angenehm hohen Wasserstandes wenig Spielraum zum Manövrieren. Wir mussten den Fluss immer im Auge behalten, um nicht an den Baumhindernissen hängen zu bleiben. Eine große kanutechnische Herausforderung für unsere Familien, die nun mit ihren Kindern an Bord darum bemüht waren nicht zu kentern.
Wir mussten uns schnell an die herausfordernden Umstände anpassen. Große Äste, die immer wieder weit in den Fluss hineinragten, umherschwimmende Baumstämme und die scharfen Kurven des Flusses waren für uns nach einer gewissen Eingewöhnungszeit zur Selbstverständlichkeit geworden. So konnten wir die abenteuerliche Fahrt in vollen Zügen genießen.
Pech beim Mittagessen – Spaß in den Pausen
Nach diesem sehr aufregenden Start wurde die erste Pause sehnsüchtig erwartet. Leider war das angepeilte Restaurant, in dem wir unser Mittagessen hätten einnehmen wollen, wegen Betriebsferien geschlossen. So retteten uns die mitgebrachten Snacks die Pause.
Die Fahrt auf dem Fluss ging in ähnlicher Weise weiter wie zuvor. Beim nächsten Umtragen der Kanus machten wir eine längere Pause. Die Kinder hatten viel Spaß bei dem Risikospiel, an einem Seil über den Fluss zu fliegen. Nach vier Stunden kamen wir recht erschöpft, aber umso glücklicher am Ziel an.
Wir hatten alle einen Riesenspaß, mehr als in jedem Abenteuerpark, und haben unterwegs sogar zwei Wasserratten gesehen!
Nur ca. 100 Meter vor Ende der Fahrt erwischte es dann doch noch eine Familie: Ihr Kanu kenterte. Alle konnten aber schnell wieder einsteigen und wurden zum Glück nicht allzu nass. Mit guter Laune und lachenden Gesichtern traten wir den Heimweg mit dem festen Vorsatz an, dieses Abenteuer im nächsten Sommer unbedingt zu wiederholen!

Text und Fotos: Dominik Thönnes