96 Stunden, 200 Kletterrouten, 3000 Klettermeter, 200 Fahrradkilometer – das ist das Ecopoint-Spenden-Projekt von Ole König und Michael Agatha in Zahlen.

Worum geht’s?

Die zwei Kletterer aus der Fränkischen Schweiz wollen Spendengelder für den Verein Athletes for Ukraine sammeln, mit einem verrückten Projekt. Ihr Ziel: Vom 27. bis zum 30. April 2023 200 Kletterrouten im 7. Schwierigkeitsgrad klettern und als Fortbewegungsmittel zwischen den Felsen nur das Fahrrad nutzen. Wir haben den beiden DAV-Mitgliedern ein paar Fragen gestellt.

Wie seid ihr auf das Projekt gekommen?

Ole: Irgendwann kann Micha auf mich zu mit der verrückten Idee 200 Touren zu klettern. Ich hatte mal 30 Achter in unter 24 Stunden geklettert und das von Erlangen aus mit dem Rad angefahren, das hat richtig gebockt und so war ich bei dem Projekt sofort dabei. Da wir das Projekt als Spendenaktion organisieren wollten, und möglichst viele Touren klettern wollen, haben wir uns dann bei einem Bier im Kanapee in Erlangen für Touren im 7. Schwierigkeitsgrad und 4 Tage entschieden.

Was wollt ihr mit dem Projekt bezwecken?

Micha: “Athletes for Ukraine” ist ein Verein, der sich für humanitäre Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer einsetzt. Sie organisieren Hilfstransporte in die Ukraine und unterstützen geflüchtete Sportlerinnen und Sportler in Deutschland sowie eine Kindersportschule in Chernihiv. Die Schule wurde – als ganz offensichtlich nichtmilitärisches Ziel – bereits in den ersten Kriegstagen Ende Februar 2022 von der russischen Armee angegriffen und durch Bomben vollständig zerstört. Wir finden, dass man ein Zeichen gegen den Angriffskrieg der russischen Regierung setzen sollte, für Frieden und Solidarität mit den Opfern dieses Krieges. Deswegen wollen wir Geldspenden für den Verein sammeln.

Wie genau soll das Projekt aussehen?

Ole: Wir wollen 200 Routen im 7. Grad (UIAA) in 4 Tagen klettern. Das Projekt soll “by-fair-means” sein, wir wollen also die ca. 200 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen und uns alle Verpflegung entweder selbst mitnehmen oder unterwegs einkaufen. Am witzigsten wäre es, mit dem Tandem zu fahren, aber wir haben bisher noch keins gefunden.

Micha: Personen, Firmen, Outdoor-Läden oder auch Vereine können für jede gekletterte Route einen Betrag ihrer Wahl spenden (oder einen Fixbetrag). Wir sind super erstaunt und glücklich wie positiv das Projekt in der Klettergemeinschaft aufgenommen wurde und wurden auch schon vom Bayrischen Rundfunk für einen Radiobeitrag eingeladen. Mal sehen wie viel zusammen kommt!

Was verbindet euch mit dem Alpenverein?

Ole: Ich bin seit 10 Jahren im Erlanger Alpenverein und habe den “DAV Knüppelkeller” (das Boulderzentrum) sehr ins Herz geschlossen. Es ist toll, dass sich der DAV Erlangen für Umweltschutz und Naturschutz in der Fränkischen Schweiz einsetzt. Uns ist wichtig, mit der Aktion auch nachhaltig zu agieren, also quasi “eco-point”.

Micha: Ich bin erst seit diesem Jahr Mitglied in der Sektion Erlangen und war vorher noch in NRW als Mitglied gemeldet. Ich bin erst vor zwei Jahren in die Fränkische gezogen. Von Ole habe ich schon viel über den berüchtigten „Knüppelschuppen“ gehört, da muss ich demnächst unbedingt mal hin! Ich war positiv überrascht, wie viel Angebote der DAV vor allem hier in Erlangen anbietet. Regelmäßige Vorträge, offene Treffs, Informationsabende und ein hohes Maß an Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz – das finde ich super, da mir das auch sehr am Herzen liegt.

Der Klimaschutzgedanke, der neben dem konkreten Sammeln von Spenden ebenfalls hinter dem Projekt steht, war für den DAV Erlangen dann auch der ausschlaggebende Punkt, die Spenden, die beim Ecopoint-Vortrag von Sofie Paulus und Nadja Hempel zusammen gekommen sind, komplett für das Oles und Michas Aktion zu spenden.
60 Euro kamen zusammen, der DAV Erlangen legt noch 40 Euro drauf, so dass wir insgesamt 100 Euro spenden können!

 

Bleibt uns nur noch gutes Gelingen zu wünschen!

Alle Infos zum Projekt und zu Spendenmöglichkeiten gibt es hier.

Text/Interview: Karina Brock / DAV
Fotos: S. Riedel, M. Enzenberger

DAV Erlangen | Ole König | Bike&Climb | Foto: Miro Enzenberger
DAV Erlangen | Michael Agatha | Bike&Climb | Foto: Stefan Riedel