Rund 150 Sportler*innen bouldern um den Stadtmeisterschaftstitel

Knapp 100 Kinder und Jugendliche gingen am Sonntag, 5. Mai, und 50 Erwachsene am Samstag, 4. Mai, bei den diesjährigen Offenen Erlanger Stadtmeisterschaften im Boulderzentrum des DAV Erlangen an den Start. Und es hätten gerne noch mehr mitgemacht! Schon vor dem eigentlichen Anmeldeschluss waren die Teilnehmerlisten voll und auch die Wartelisten gut gefüllt. Einige der Wartenden hatten Glück und konnten an den eigentlichen Wettkampftagen für den einen oder anderen Ausfall nachrücken.

Unerwartet trocken und warm

Der Wetterbericht ließ die Organisator*innen in der Woche zuvor zittern, aber zumindest der Samstag war trocken und wesentlich wärmer als erwartet.

Aber auch wenn es Petrus am Sonntag mit den Kinderwettkämpfen nicht so gut meinte – immer wieder zogen Regenfelder durch – tat das der Stimmung und auch den starken Leistungen der Kids keinen Abbruch. Selbst bei nassen Bouldermatten starteten die Motiviertesten an den Griffen der Außenanlage – angefeuert nicht nur von den zahlreichen Schiedsrichter*innen und unterstützt von ihren Eltern, die mit Handtüchern, Chalk und Regenjacken parat standen.

Gute Stimmung und spannende Finale

Den ersten Wettkampftag bestritten Damen/Herren plus Jugend A sowie die Damen/Herren 40+. Nach der Qualifikationsrunde galt es für die Teilnehmer*innen des Finales bei den anspruchsvollen Bouldern ihre Kraft, Kreativität und Technik noch einmal unter Beweis zu stellen und Nervenstärke zu zeigen.

Bei den drei ausgetragenen Finalrunden (aufgrund zu geringer Teilnehmerinnenzahl gab es bei den Damen 40+ wie schon im vergangenen Jahr kein Finale) war die Stimmung hervorragend, die Sportler*innen feuerten sich gegenseitig an und auch die zahlreichen Zuschauer trieben die Boulder*innen nochmals zu Höchstleistungen an. Aber schon den ganzen Tag über herrschte eine gelassene, freudige Stimmung, die von gemeinsamem, kameradschaftlichem Bouldern gekennzeichnet war. Wie generell in der Szene üblich, löst man Probleme gemeinsam, gibt sich Tipps und hat einfach eine gute Zeit zusammen – Wettkampf hin oder her.

Das waren die Sieger

Bei den Damen 40+ Viktoria Wissinger (1), Gabi Andres (2) und Susanne Weichslgartner (3) die Treppchenplätze.

Eine Überraschung gab es bei den Herren 40+, wo der älteste Teilnehmer, Helmut Hüsges, nach 3 Stadtmeisterschaftstiteln in Folge von Bernd Knauf, dem 3. Platzierten vom letzten Jahr, vom Thron gestoßen wurde. Dritter wurde Nils Wolfbauer.

In der Gruppe „Damen und Jugend A weiblich“ landeten drei sehr starke junge Mädels im Finale: Sara-Selin Weniger, die sich im Vorjahr ganz knapp einer Konkurrentin geschlagen geben musste, kletterte diesmal nach ganz oben auf’s Treppchen. 2. wurde Lena Weiss und auf Platz 3 folgte Hanna Wichmann aus dem DAV Wettkampfteam.

Bei den „Herren und Jugend A männlich“ boulderte Patrick Berthold auf den ersten Platz und verwies damit den ebenfalls sehr starken Samuel Rodrigues auf Platz zwei. Im vergangenen Jahr war er zwar bereits ins Finale eingezogen, konnte dort jedoch aufgrund einer Verletzung, die er sich in der Quali zugezogen hatte nicht mehr antreten. Wenn das jetzt keine gute Entschädigung ist! Theodor Klietz wurde Dritter.

Am Sonntag durften Kinder und Jugendliche ran

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Jugend. Auch hier herrschte ausgelassene Stimmung und ein freudiges Gewusel, da die wirklich vielen Starter*innen alle auf ihre Kosten kommen wollten.

Auf ihre kulinarischen Kosten konnten dabei auch die Zuschauer kommen, da helfende Hände der JDAV – allen voran unsere Bergschmankerl-Gruppe – ein tolles Buffett mit Kaffee, Kuchen, Muffins, süße und deftigen Waffeln und allerlei herzhaftem Fingerfood vorbereitet hatte.

Siegerehrung mit Hindernissen

Nach einem langen Quali-Tag, an dem sich niemand wirklich vom immer wieder einsetzenden Regen stören ließ, gab es bei der Siegerehrung der Jüngsten kurzzeitig Verwirrung. Denn bei der Auswertung hatte sich ein technischer Fehlerteufel eingeschlichen, sodass nicht die mit der meisten Punktzahl oben auf dem Treppchen standen, sondern die Kinder nach alphabetischer Reihenfolge aufgerufen wurden.

Aufmerksame Eltern bemerkten aber schnell, dass da etwas nicht stimmen konnte und das tief beschämte Orgateam berichtigte die Listen umgehend. Glücklicherweise waren fast alle Starter*innen noch anwesend, sodass man sich fair und gütlich untereinander über die leider ebenfalls falsch vergebenen Preise einigte. Danke an alle Eltern und Kinder für dieses herausragende Fairplay! Das Orgateam möchte sich an dieser Stelle nochmals für diese wirklich unangenehme Panne entschuldigen.

In der WertungsgruppeKinder 2016-2015″ standen nach der Berichtigung dann folgende Mädels auf dem Treppchen: Thea Thönnes (1), Marlene Karbacher (2) und Neele Hammer (3). Bei den Jungs waren es Dante Knauf (1) – der sämtliche Boulder flashen konnte und somit die volle Punktzahl erreichte – Emil Kampf (2) und Tobias Hartmann (3).

Bei den jüngsten Teilnehmer*innen wurde aufgrund doch ziemlich gleicher körperlicher Voraussetzungen sowie einer unterdurchschnittlichen Mädchenquote die Unterteilung in männlich und weiblich verzichtet. Bei den 6- bis 7-Jährigen erboulderten sich Joshua Riedinger (1), Finn Butschan (2) und Noah Rother (3) die Treppchenplätze.

Erlanger Wettkampfteam triumphiert

Der weitere Verlauf des Wettbewerbs blieb von Pannen und – noch viel wichtiger – von Verletzungen jeglicher Art verschont und kurz vor den Finalrunden der älteren Jahrgänge zeigte sogar der Himmel ein Einsehen und ließ die Sonne nochmal durch.

Unter lautstarken Anfeuerungsrufen bestritten die jeweils drei besten Starter*innen der jeweiligen Altersklassen ihr Finale:

Bei den Mädchen Jahrgang 2010/2009 siegte Aurelia Bittorf mit deutlichem Abstand vor Mika Fessl (2) und Paula Karrasch (3) – sodass gleich zwei Athletinnen aus dem Erlanger Wettkampfteam auf dem Treppchen standen.
Bei den Jungs dieser Altersklasse wurde mit Julius Schminke, der als einziger den kraftvollen Finalboulder toppen konnte, ebenfalls ein Erlanger Eigengewächs Erster. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Julian Däumler und Max Gröbner.

Im Jahrgang 2012-2011 war sogar das komplette Treppchen voller Mädels der „Blauen Macht“, wie die Erlanger DAV-Wettkämpfer*innen aufgrund ihrer blauen Wettkampfshirts bereits hin und wieder genannt werden: Nora Wiehn hatte ganz knapp die Nase vorn, darauf folgten Nike Jäger und Emily Schramm.
Arthur Joly – ebenfalls DAV-Erlangen-Wettkämpfer – holte sich den Stadtmeisterschaftstitel bei den Jungs 2012-2011 vor Luc Schöffl (2) und Levi Reusch.

Und so ging es auch weiter: Die Kinder Jahrgang 2013-2014 dominierten Sofie Grensing (1) und Sina Wiehn (2), Dritte wurde Johanna Sahm. Bei den Jungen standen Tobias Gründler (1), Philipp Karrasch (2) und Jonas Letsch (3) auf dem Podest. Tobi verteidigte damit seinen Titel vom vergangenen Jahr, Philipp verbesserte sich um einen Platz.

Hier geht es zu allen Ergebnissen.

Alles in allem war es wieder ein sehr gelungener Wettkampf, vor allem Dank all der Helfer*innen und Sponsoren sowie all der fairen Athlet*innen.

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Text: Karina Brock/DAV Erlangen
Fotos: Bodo Jäger, Martin Neumann, Karina Brock, Nicolas Joly, Bettina Malter, Helena Bezold