Tropf tropf, plitsch platsch… Das Geräusch ist wohlklingend, wenn man im Trockenen sitzt. Was aber, wenn das Dach nicht mehr dicht ist und es auf einmal neben dem Schlafsack tropft? So ging es dem einen oder anderen Gast im letzten Jahr auf dem Falkenberghaus….

Aber von vorne: Vor der Saison 2023 wurde wieder fleißig an der Hütte gewerkelt: Das alte Thekeneck sollte neu gestaltet werden mit dem Ziel, einen möglichst breiten Durchgang von der Küche zur Stube zu schaffen. Außerdem sollte eine Spülmöglichkeit und ein kleiner Platz zum Verweilen abseits vom Trubel in der Stube entstehen. Wir entschlosen uns, den Platz über der Treppe für die Spüle zu verwenden. Das hieß: neue Wasserrohre verlegen! An die Seitenwand des Ofens wurde ein Stehtisch gebaut, dazwischen blieben Laufwege frei. Dazu wurden die alte Theke und die Schnapsglasvitrine entfernt, der Bodenbelag neu verklebt, die Wand zugegipst, wieder tapeziert und eine Rahmenkonstruktion für die Spüle gezimmert. Schließlich wurden die Spüle und der Stehtisch montiert und anschließend alles passend zu den vorhandenen Nut-Federbrettern verkleidet.

Neue Theke, neue Heizung und ein erfolgreiches Vorkommando

Parallel zu den Thekenarbeiten erneuerten wir mit tatkräftiger Unterstützung der Heizungsbaufirma Lohner aus Hartenstein der Warmwasserspeicher. Dies führte auch dazu, dass es jetzt an der neuen Spüle vor der Stube und in der Küche direkt Warmwasser aus dem Speicher gibt – vorausgesetzt er wurde vorher mit dem Küchenofen befeuert. Die Anforderung an den Heizungsneubau war: Der Hüttencharakter soll erhalten bleiben und wer warm duschen möchte, muss vorher etwas dafür tun!

DAV Erlangen | Falkenberghaus 2023 | Vorkommando | Foto: M. Kress

Die neue Spüle über der Treppe. Foto: M. Kress

Somit wurde der neue Speicher über eine Rücklauftemperaturerhöhung wieder an den holzbefeuerten Küchenherd angeschlossen, bietet aber die Option einer Solaranbindung für die Zukunft.

Nachdem die Arbeiten an der Hütte sowie einige Baumaktionen in der Umgebung abgeschlossen waren, stand auch schon das Hütteneröffnungswochenende vor der
Tür. Wie immer gab es einiges zu tun: Dächer, Wege und die Einfahrt vom Laub befreien, Grüngut abtransportieren, ausgebaute Elemente entsorgen, einen
neuen Verschlag für den Pufferspeicher im Damenwaschraum bauen, die Schaukeln aufhängen sowie Stühle und Tische aufbauen.

Danke an alle Helfer*innen

Darüber hinaus konnten wir noch den Bierkeller und die Fluchttreppe mit einem neuen Anstrich versehen. Diesmal waren wir eine bunte Truppe aus den Chalk Chunkies, Friends & Bolts sowie weiteren fleißigen Helfer*innen aus der Sektion, meinen Eltern, Freunden und Uwe, dem DAV-Urgestein aus der Sektion Jena, der extra zum Saisonstart angereist ist.

An dieser Stelle allen nochmal herzlichen Dank für das großartige Engagement!

Bereits vor dem Saisonstart waren wieder nahezu alle Wochenenden ausgebucht und für die paar verbleibenden fanden sich auch im Laufe der Saison noch Interessenten.

Hiobsbotschaften im Sommer

In den Sommermonaten machte sich dann leider bemerkbar, dass unser Hüttendach nicht mehr das jüngste ist – es scheint so langsam am Ende seiner Lebensdauer angekommen zu sein. An der ein oder anderen Stelle tropfte es im vorderen Bereich des Lagers direkt auf die Betten herunter. Kurzfristige Abhilfe konnte durch Abkleben der Risse mit einer Klebemasse geschaffen werden, so dass wir uns noch mit dem ein oder anderen Tropfen im Lager bis zum Saisonende retten konnten.

Ansonsten verlief die Saison 2023 neben einem Pumpenausfall in unserer bergseitigen Pumpstation auf Grund eines defekten Schützsteuerung gut.

Gegen Ende der Saison hat sich dann aber leider zudem abgezeichnet, dass uns Carmen Heinrich in der neuen Saison 2024 auf Grund von Mehrarbeit in ihrem Erstberuf
verlassen würde. Erika Heinrich konnten wir leider nicht überzeugen, uns ohne das eingespielte Schwiegermama-Schwiegertochter-Team weiter
zu unterstützen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal herzlich für das Engagement der beiden am Falkenberghaus bedanken und wünsche ihnen alles Gute für die weitere Zukunft.

Wie geht es weiter mit dem Falkenberghaus?

Mit tatkräftiger Unterstützung von Vereinsmanager André Ulrich konnten wir die Info, dass wir für die Saison 2024 neues Personal für die Hüttenbetreuung suchen, auf diversen Kanälen streuen: DAV Erlangen-Webseite, vor Ort über Aushänge an der Hütte, beim Pechwirt, der Gemeinde… Als Highlight haben wir es sogar in den Adventskalender der Hersbrucker Zeitung geschafft.

Schlussendlich konnten wir kurz vor Weihnachten den Erstkontakt zu den zwei neuen Hüttenbetreuern Lars und Bernd herstellen, die jetzt seit der aktuellen Saison unsere Ansprechpartner vor Ort sind. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Willkommen!

DAV Erlangen | Falkenberghaus | Bernd Kupper | Lars Kahnt | Hüttenbetreuer 2024 | Foto: Kahnt

Die neuen Hüttenbetreuer Lars und Bernd.

Ein Problem konnte damit also gelöst werden – aber wie geht es mit dem undichten Dach weiter?
Nachdem das Jahr 2023 nicht nur im Verein, sondern in ganz Europa und weltweit mit Krieg und Inflation relativ unberechenbar war und damit auch steigende Kosten für den Verein mit sich brachte, haben wir uns dagegen entschieden, bei der Jahreshauptversammlung 2023 eine Freigabe des Budgets für eine Sanierung des Hüttendachs in Höhe von ca. 80.000 € aufs Tableau zu bringen.

Stattdessen sind wir jetzt dabei, Sanierungsalternativen zu beleuchten und das Nutzungskonzept des Falkenberghauses im Gesamtvereinsgefüge zu überdenken. Alle Mitglieder, die uns bei der Sanierungsplanung sowie beim Konzept für die langfristige Ausrichtung der Hütte irgendwie helfen können und möchten, sind herzlich eingeladen, mitzuarbeiten. Ansprechpartner dafür sind Hüttenreferent Matthias Kress und Vereinsmanager André Ulrich.

Hüttenreferent sucht rechte Hand und Nachfolger*in

Zu guter Letzt habe ich noch ein persönliches Anliegen. Seit dem vergangenen Sommer bin ich mit meiner DAV Erlangen | Jahreshauptversammlung 2022 | Matthias Kress | Referent Falkenberghaus | Foto: A. LinkFamilie nach Schwäbisch Hall gezogen. Leider kann ich aus diesem Grund nicht mehr wie bisher vor Ort sein und würde mich daher über weitere Unterstützer*innen für das Falkenberghauses aus unserer Sektion freuen. Im Herbst würde ich gerne das Amt des Hüttenwarts bei der Vorstandswahl an eine*n motivierte*n Nachfolger*in vor Ort zu übergeben. Ich habe mir persönlich vorgenommen, der Hütte mindestens bis zum 100. jährigen Hüttenjubiläum 2026 treu zu bleiben – und das gerne auch in der 2. Reihe. Eine langsame, gründliche Übergabe ist also gewiss!

Ich wünsche allen einen schönen Bergsommer und allen Gästen eine schöne Zeit auf dem Falkenberghaus.
Euer Hüttenwart Matthias

Text: Matthias Kress
Fotos: D. Funk, A. Link, M. Kress