Gleich sechs Erlanger Wettkampfkletter*innen hatten sich zum Abschluss der Saison für den diesjährigen Arge-Alp-Sportkletter-Cup in Bruneck (Südtirol) qualifiziert: Philipp, Tobi und Sofie aus der D-Jugend, Nike aus der C-Jugend sowie Aurelia und Julius von den B-Jugendlichen. Nur Nike war in früheren Jahren bereits bei diesem „Alpenland-Cup“ dabei (2023 gemeinsam mit Arthur Joly und Mia Fuchs), für den alleine die Qualifikation schon eine herausragende Leistung ist.

Der DAV Erlangen stellte sechs von 18 bayerischen Starter*innen beim Arge Alp Sportkletter Cup 2024. Foto: F. Wientjes

Der DAV Erlangen stellte sechs von 18 bayerischen Starter*innen beim Arge Alp Sportkletter Cup 2024. Foto: F. Wientjes

Athlet*innen aus zehn Regionen

Der Arge Alp ist eine Klettermeisterschaft der Arbeitsgemeinschaft der Alpenbundesländer. Der Arge gehören zehn Länder, Provinzen, Regionen und Kantone der Staaten Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz an. Die Mitgliedsländer sind Bayern, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, die Lombardei, Trentino, Südtirol, St. Gallen, Tessin und Graubünden. Der Wettbewerb findet jeden Herbst (heuer am 18. und 19. Oktober) in einem der Länder statt. Jedem teilnehmenden „Land“ stehen drei Startplätze pro Geschlecht und Kategorie (Jugend B, C und D) zu – und mit sechs Kletter*innen stellte Erlangen ein ganzes Drittel des Team Bayern!

Erlangen in jeder Altersklasse vertreten

In allen drei Altersklassen waren damit Erlanger Kletter*innen vertreten – und sie lieferten auch noch bemerkenswerte Leistungen ab: Philipp Karrasch kletterte souverän auf den 2. Platz in seiner Altersklasse (U 12)! „Es war ein sehr aufregendes Wochenende“, meinte Philipp hinterher. „Die Routen  waren schwer aber cool zu klettern.“ Allein dabei sein zu dürfen war schon „ziemlich krass“ für ihn – und dann auch noch der 2. Platz!

Philipp Karrasch vom DAV Erlangen kletterte beim Arge Alp Sportkletter Cup 2024 in der Altersklasse U 12 auf den 2. Platz! Foto: F. Wientjes

Philipp Karrasch kletterte beim Arge Alp Sportkletter Cup 2024 in der Altersklasse U 12 auf den 2. Platz. Foto: F. Wientjes

In derselben Kategorie schaffte es Tobias Gründler, bei dem die Qualifikation richtig gut gelaufen war, mit einem hervorragenden 4. Platz ebenfalls unter die Top Ten. 100 Prozent zufrieden war er dennoch nicht, da er unglücklich an einem eigentlich nicht sehr schweren Zug scheiterte, weil er schlicht daneben griff. Es wäre also sogar noch mehr drin gewesen.

Nike Jäger (U 14) ist die dritte, die es in ihrer Altersklasse unter die Top Ten schaffte. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Platzierung, da ich mich im Finale sogar noch vom 9. auf den 6. Platz verbessern konnte.“ Damit hat sie ihr selbstgesetztes Ziel – die Teilnahme am Finale – mehr als erreicht. Die Routen „mit vielen Sprüngen und Platteneinzelstellen“ lagen ihr: „Sie haben haben Spaß gemacht, waren schwer aber passend.“ Vor allem die Finaltour hatte viele wettkampftypische Einzelzüge.

Auch die Orga konnte Nike nur loben: „Es war viel besser als die letzten beiden Jahre. Vor allem weil dieses mal nicht Trainer sichern mussten, sondern es Sicherungshelfer vor Ort gab.“  Die Trainer konnten sich daher auf die Betreuung der Jugendlichen konzentrieren.

Knappe Kisten und ärgerliche Patzer

Das Finale als Ziel hatten auch die anderen Starter*innen, bei denen es aber leider nicht ganz so gut lief.

Aurelia Bittorf vom DAV Erlangen rutschte in der 2. Qualifikationsroute beim Arge Alp Sportkletter Cup 2024 unglücklich an der 3. Exe ab. Sie wurde 14. Foto: F. Wientjes

Aurelia Bittorf rutschte in der 2. Qualifikationsroute 2024 unglücklich an der 3. Exe ab. Foto: F. Wientjes

Julius Schminke vom DAV Erlangen verpasste beim Arge Alp Sportkletter Cup 2024 knapp das Finale. Foto: F. Wientjes

Julius Schminke verpasste knapp das Finale. Foto: F. Wientjes

Julius Schminke (U 16) war nach seiner ersten Quali-Tour gar nicht zufrieden, weil er zu früh abrutschte und dadurch das Finale mit Platz 11 knapp verpasste. Ähnlich war es bei Aurelia Bittorf (U 16): Schon die erste Quali-Route lief nicht optimal. „Ich wusste, wenn ich ins Finale will, muss ich in der zweiten Tour richtig gut sein. Und dann bin ich an der dritten Exe abgeschmiert und war erstmal so richtig traurig.“ Sie erreichte Platz 14.

Auch Sofie Grensing (U 12) war zunächst nicht zufrieden mit ihrer Leistung. Aber selbst ein 15. Platz ist nicht zu verachten, wenn man zum ersten Mal einen Wettkampf dieser Art absolviert. Zumal sie ob ihrer eigenen Leistung im Laufe der Saison offenbar überrascht war – sie hatte nicht damit gerechnet, beim Arge Alp starten zu dürfen.

Tolles Erlebnis

Im Nachhinein war sie – wie auch alle anderen – froh und zurecht stolz darauf, dass sie überhaupt starten durften. Gerade, weil der Wettkampf in Südtirol stattfand (nicht in Deutschland) und internationale Athlet*innen antraten, war alles noch aufregender und spannender. „Es ist ein toller Saisonabschluss, der nur einmal im Jahr stattfindet und für den man sich qualifizieren muss“, fasst Nike den Stellenwert der Veranstaltung zusammen.

Alles in allem war die Stimmung vor und während des Wettbewerbs super. Den Kids gefiel vor allem auch das gemeinsame Essen mit den Kletter*innen der anderen Länder am Vorabend. Das wog die lange Anfahrt und späte Heimkehr am Samstag in der Nacht dann wieder auf.

Text: Karina Brock/DAV Erlangen
Fotos: Florian Wientjes/Bergsportfachverband