Während in Erlangen die Rädli über die Bühne ging, waren am 1. Mai sechs U17-Athlet*innen und zwei U21-Athlet*innen des DAV Erlangen in Memmingen bei der Bayerischen Meisterschaft im Bouldern am Start.

In der Boulderhalle des DAV Memmingen traten insgesamt 79 Jungen und Mädchen aus ganz Bayern gegen einander an. In vier Startklassen kämpften sie um den Titel des Bayerischen Meisters und der Bayerischen Meisterin: U17 und U21, jeweils männlich und weiblich.

Der Modus

Der Wettkampf fand in zwei Runden statt: Nach der Qualifikation mit fünf Boulderproblemen für alle Teilnehmenden fand für die zehn Besten jeder Startgruppe ein Finale mit vier Bouldern statt.

Dynamisch und ungemütlich bei den Jungs

In der Qualifikation hatten es die Jungs mit fünf sehr dynamischen Bouldern zu tun. Sowohl in der U17 als auch in der U21 gab es breit gefächerte Ergebnisse – die stärksten Jungs schafften sogar alle fünf Boulder. Für einen Finaleinzug benötigte man in der U17 mindestens drei Tops, in der U21 waren es sogar vier der fünf Tops („Top“ bedeutet das Halten des letzten Griffs mit beiden Händen für ca. 3 Sekunden).

Kurt Hammer vom DAV Erlangen kletterte bei der Bayerischen Meisterschaft im Bouldern 2025 in der U21 auf Platz 5. Foto: S. Sichert

Kurt Hammer

Julius Schminke (U17) verpasste mit Platz 11 in der Quali leider knapp den Finaleinzug. Kurt Hammer (U 21) erreichte in der Quali den 7. Platz – obwohl seine Länge bei vielen der Probleme eher hinderlich als hilfreich war. „Es wurden viele koordinative Sprünge sowie das Ruhigbleiben in unsicheren, unbequemen Positionen abgefragt – oft in kleinen Boxen“, berichtet er. Das ist bei Qualifikationen häufig der Fall, da auf einer relativ kleinen Wand insgesamt zehn Boulder untergebracht werden müssen. „Mir war im Vorfeld bewusst, dass dieser Stil nicht ganz meinem liegt und ich mich stark konzentrieren muss, um das Finale zu erreichen.“

5. Platz für Kurt Hammer

Im Finale wurde Kurt dafür mit deutlich weiteren und kräftigeren Zügen belohnt. „Der erste Boulder war gut lesbar und körperlich der forderndste“, erzählt der 19-Jährige weiter. Diesen konnte er schnell und relativ problemlos toppen. Bei den restlichen Bouldern ist es ihm jedoch nicht gelungen, die Griffe, Tritte und Hooks richtig zu lesen. „Dadurch bin ich teilweise ziemlich ratlos von der Matte gegangen – habe aber immerhin den 5. Platz erreicht, was meine derzeitige Form gut widerspiegelt.“

Anspruchsvoll und technisch bei den Mädels

Auch die Mädchen mussten alles geben: Von sehr dynamischen Bouldern über technisch anspruchsvolle Kletterei im geneigten Gelände war alles gefragt. Anders als bei den Jungs gab es weniger Tops – für den Finaleinzug reichte in der U17 ein Top plus fünf Zonen, in der U21 kam man mit zwei Tops und fünf Zonen ins Finale („Zone“ bedeutet das Erreichen eines Griffs etwa in der Mitte der Boulderaufgabe).

In der U21 erreichte aus Erlangen Victoria Bittorf mit einem tollen 3. Platz das Treppchen!

In der U17 können wir sogar noch mehr Erfolge verzeichnen: Mit einem Top und drei Zonen im Finale sicherte sich Paula Karrasch den 2. Platz! Ihr auf dem Fuß folgte Aurelia Bittorf, die als 9. ins Finale einzog und sich auf einen hervorragenden 3. Platz verbesserte.

Aurelia Bittorf vom DAV Erlangen boulderte bei der Bayerischen Meisterschaft in der U17 auf Platz 3. Foto: S. Sichert

Aurelia Bittorf

Große Freude über super Ergebnis

„Die Qualirunde lief bei mir echt super!“, freute sich Paula hinterher. Obwohl sie sehr aufgeregt und hektisch an den ersten Boulder heranging, schaffte sie, ihn zu toppen: „Es war eher Kraft gefragt, keine Balance, zum Glück. Da war das mit der Hektik nicht so schlimm.“

Besonders gefiel ihr der letzte Quali-Boulder, den man nur durch einen dynamischen letzten Zug toppen konnte. Als 3. zog Paula dann souverän ins Finale ein. „Vor dem Finale war ich dann aber noch aufgeregter und ein wenig ängstlich, weil ich unbedningt meinen 3. Platz verteidigen wollte.“ Die Konkurrenz war jedoch stark, was sie verunsicherte.

Die sehr technischen und wiederum dynamischen Aufgaben im Finale lagen Paula jedoch: „Die Boulder waren sehr cool und auch machbar.“

Zudem trug sie die tolle Stimmung von Griff zu Griff, denn nicht nur der Moderator feuerte die Sportler*innen an, sondern auch die Trainer, Teamkolleg*innen und Freunde. „Ich habe mich riesig über meinen 2. Platz gefreut, weil er zum einen mein erstes Podium auf einer Bayrischen Meisterschaft ist und zum anderen wahrscheinlich auch mein Ticket für den Deutschen Jugendcup bedeutet!“

Paula Karrasch vom DAV Erlangen wurde Bayerische Vizemeisterin im Bouldern in der U17! Foto: S. Sichert

Paula Karrasch

Nike Jäger schaffte es mit einer ebenfalls hervorragenden Leistung als 5. ins Finale, musste sich dort jedoch der Konkurrenz geschlagen geben. „Ich war nicht wirklich fit, hatte mit Schwindel und Kopfschmerzen zu kämpfen“, bedauert sie. So blieb für sie immerhin ein beachtlicher 10. Platz.

Emily Schramm (Platz 12) und Nora Wiehn (Platz 19) verpassten das Finale, sammelten jedoch wertvolle Erfahrungen in einem starken, gesamtbayerischen Teilnehmerfeld.

Das Erlanger Ergebnis im Überblick

U17 weiblichU17 männlichU21 weiblichU21 männlich
2. Paula Karrasch11. Julius Schminke3. Victoria Bittorf5. Kurt Hammer
3. Aurelia Bittorf
10. Nike Jäger
12. Emily Schramm
19. Nora Wiehn

Die komplette Tabelle ist hier zu finden.

Text: Karina Brock/DAV Erlangen
Fotos: Simon Sichert