Nach der skeptischen Beobachtung der Wettervorhersage und zahlreichen Aufrufen von Webcams haben wir es trotzdem gewagt: Sieben skitourenbegeisterte Chalk Junkies trafen sich vom 01. bis zum 06. März im Berg- und Skiheim in Brixen im Thale, einer gemütlichen Selbstversorgerunterkunft des DAV.

Je viel desto gut…

Unser Ziel war, möglichst viele Skitouren mit möglichst viel (und gutem) Schnee zu machen. Am Freitagabend wurde neben der Tourenplanung noch etwas anderes nicht minder wichtiges festgestellt: Wir mussten für unsere Essensplanung unbedingt noch ein paar Delikatessen ergänzen!

DAV Erlangen | JDAV | Chalk Junkies | Skitour 2024 | Foto: Jonathan StollAber zurück zur Tourenplanung. Relativ schnell stand dank verschiedener Websites fest, dass in nächster Nähe eigentlich nur ein Ausgangspunkt in Frage kam, von dem wir annahmen, dass schon am Parkplatz genügend Schnee sein würde.

Am Samstag ging es vom Parkplatz an der Erla-Brennhütte also los in Richtung Bärentalkopf. Irgendwann merkten wir, dass wir in das falsche Tal gelaufen waren, da wir einfach nur den vorhandenen Schneeresten gefolgt waren. Deshalb wurde aus unserer Skitour dann sogar eine Rundtour mit Abfahrt ins Paralleltal, welches zum selben Parkplatz zurückführt. Letztendlich war dieses Missgeschick sogar vorteilhaft, da wir so einen ganz guten Überblick über das Gebiet und mögliche Skigipfel bekommen konnten.

Fit in Theorie und Praxis

Auf unserem Weg haben wir dann noch eine LVS-Übung bei strahlendem Sonnenschein eingebaut. Auch die Diskussion des Lawinenlageberichts und die Beobachtung von Gleitschneerissen an anderen Hängen kamen nicht zu kurz. Unser Fazit: Die Gruppe war fit in Theorie und Praxis und konnte ein hohes abfahrtstechnisches Niveau vorweisen. Die etwas Langsameren und Vorsichtigeren unter uns konnten oft nur kopfschüttelnd den anderen hinterherschauen.

Besonders hervorheben müssen wir auf jeden Fall unsere erstklassige vegetarische Verpflegung. Das Highlight („ein Gedicht“) waren die Spinatknödel mit Salat inklusive Topfenstrudel zum Nachtisch. Auch wenn ein bestimmtes Kochteam es mit dem Würzen des Chiligerichts etwas übertrieben hatte, hätte jedes Gericht bestimmt in einem Sternerestaurant serviert werden können.

“weHarsch” statt “wePowder”

Ein skitourentechnisches Highlight war die Tour am Montag, bei der wir ausnahmsweise nicht von der Erla-Brennhütte starteten. Wir erhofften uns von der Fahrt nach Hochfügen einen Ausgangspunkt mit mehr Schnee. Niemand von uns hatte gedacht, dass alle unsere Erwartungen deutlich übertroffen würden! Wir hatten eine wunderschöne, sonnige Tour auf den Marchkopf und eine Stelle auf der Abfahrt, die man fast schon als Powder hätte bezeichnen können. Für alle restlichen Abfahrten würden wir gerne die Seite „weHarsch“ als Konkurrenz zu “wePowder” gründen…

Ende gut, alles gut

Nach einem lustigen letzten Abend ging es dann am Mittwoch in strömendem Regen zurück nach Hause.

Das Fazit: Außer einer kaputten Stockspitze, einem durchlöcherten Rucksack, einer gebrochenen Sonnenbrille und kaputten (aber noch funktionsfähigen) Skischuhen ist niemandem etwas passiert. Danke an diese Gruppe für die dauerhaft grandiose Stimmung und an alle die mitorganisiert haben!

Übrigens: Die Chalk Junkies treffen sich jeden Dienstag um 18 Uhr zum Klettern oder Bouldern – einfach mal vorbeischauen! Dabei wird auch immer wieder Standplatzbau, Abseilen usw. geübt, damit der nächsten Alpinausfahrt nichts im Wege steht!

Text: Vera Sienz
Fotos: Alexander Verhoolen, Jonathan Stoll, Vera Sienz