“Schwarze Säulen” nennt sie der Kletterführer Mayen, der die Topos der Basaltsteinbrüche bei Ettringen und Kottenheim beschreibt. Dieser Bereich der Eifel ist gekennzeichnet mit markanten Rissen und genialen Linien, die das schwarze Vulkangestein durchziehen.  

Mit einer Fünfergruppe startete Mitte April unsere viertägige Kletterfahrt von Erlangen zum Ettringer Lay und Kottenheimer Winfeld, wie sich die ehemaligen Steinbruchgruben rund 30 Kilometer westlich von Koblenz nennen. Nach einem Material-Check und einer Einführung sowie Vorbereitungsübungen zum Thema “Mobile Sicherungsmittel” kletterten wir unsere ersten Touren mit mobiler Absicherung. Das harte Vulkangestein und die markanten Risslinien ermöglichten eine “reibungsvolle” (Achtung Wortspiel!) Anwendung und Vertiefung des Erlernten.  

Theorie am Lagerfeuer

Abends ging es dann zur Unterkunft Naturfreundehaus Laacher See, wo wir mit Gegrilltem und Lagerfeuer, wie an den folgenden Abenden auch, den Tag ausklingen ließen. Am ersten Abend vertieften wir am Lagerfreuer mit einem Riss-Demonstrator die Rissklettertechniken, wie Fingerklemmer, Ring-Lock, Hand- und Faustklemmer und planten die Touren für die nächsten Tage. 

Bilderbuchwetter und Bilderbuchrisse

An den genialen Risslinien und dem wunderbaren Wetter durften wir uns die ganzen nächsten Tage noch erfreuen. Wir kletterten so neben gebohrten, gut gesicherten Routen, auch komplett cleane Touren, die wir selbst absichern mussten. Dabei kamen viele Friend-Größen von Camalot 0.0 bis 5 in mehrfacher Anzahl zum Einsatz, was dank des umfangreichen Equipments auch gut möglich war. 

Ein Abschluss im Biergarten und Hunger auf mehr

Am letzten Abend besuchten wir den Biergarten des legendären Vulkanbräu in Kottenheim, wo wir die guten Bio-Gerichte der leckeren Brauhausküche sowie die hauseigenen Biere probierten.

Nach vier Tagen hartem Klettern in Touren wie “Fegefeuer 8-”, “Höllentor 6+” oder “Irrgarten 6” mit geklemmten Fingern, Händen, Fäusten und Füßen ging es dann zurück ins Frankenland – den Hunger auf die großen Risse in den hohen Wänden unserer Berge nicht gestillt, sondern ebenerst angeregt…

Text und Fotos: David Münch