Viel Sonne gabʼs, doch wenig Schnee… und der war: na sagen wir mal suboptimal. Aber von vorn.

Am 12. Februar 2023 machten sich die Teilnehmer an der von Norbert organisierten Skitourenwoche auf die Reise nach Taufers im schönen Münstertal – leider nicht so umweltfreundlich wie wir das eigentlich wollten, denn sechs Leute passen mit ihrer Skiausrüstung plus Gepäck nun mal nicht in ein Auto – und eine von uns konnte erst später nachkommen. Immerhin gelangte der Rest der Truppe einigermaßen flott über die Autobahn und durch München und bekam kurz danach erstmals die Sonne zu sehen, die uns dann in den folgenden Tagen von früh bis spät begleitete und für angenehme Temperaturen sorgte.

Auf der Suche nach Schnee

Nach Einzug in die Ferienpension blieb noch Zeit für eine kleine Wanderung durchs grün-braune Münstertal. Am Abend ergriffen wir direkt die Gelegenheit zu einer intensiven Nutzung der Küche und anschließendem Spielen – ein Brauch, den wir in den folgenden Tagen fortsetzten.

Am nächsten Morgen konnten die Skitouren-Aktivitäten dann endlich beginnen. Um zu brauchbarem Schnee zu gelangen, mussten wir uns freilich erst einmal in deutlich höhere Lagen begeben. Am Montag war das der Ofenpass in der Schweiz, von wo aus zumindest einige Mitglieder der Gruppe den Piz Daint (2968 m) erreichten, am Dienstag das Rojental (Ziel: der 2768 m hohe Nockenkopf), am Mittwoch das Skizentrum Sulden, von dem aus die Tourengänger*innen erst mal die
Schaubachhütte per Lift ansteuerten, bevor sie sich zur Suldenspitze (3376 m) aufmachten. Am Donnerstag war noch mal das Rojental angesagt mit den Zielen Zwölferkopf (2675 m) und Elferspitze (2926 m); am Freitag schließlich begaben wir uns zur Via Umbrail, die gegen eine Gebühr ein Stück weit befahren werden durfte. Den Rest des Weges bis zur Passhöhe legten wir auf Skiern zurück, um von dort aus, teils mit Steigeisen, den Umbrail-Gipfel (3032 m) zu erklimmen, was immerhin drei Mitgliedern der Gruppe gelang.

Abfahrtvergnügen in Pulverschnee war auf all diesen Touren eine Seltenheit; meist forderten Bruchharsch und vereiste Stellen den Tourengänger*innen volle Konzentration, Kraft, Geschicklichkeit und Geduld ab.

Alternativer Wintersport

Angesichts dieser Schwierigkeiten berief sich der Senior der Gruppe alsbald auf Altersschwäche (oder war das doch eher Altersweisheit?) und verzichtete auf die  Teilnahme an den Skitouren. Stattdessen drehte er auf den wunderbar präparierten Langlaufloipen über Sulden und im oberen Münstertal seine Runden und begab sich am letzten Tag sogar auf eine bloße Bergwanderung über die braunen Südhänge oberhalb von Taufers. Vorbei an alten Kirchen und den malerischen
Burgruinen Reichenberg und Rotund schaffte er es bis zur Tella-Alm (2098 m) und ein Stückchen darüber, ohne mit viel Schnee in Berührung zu kommen.

Alles in allem: Schön warʼs!

Und so kamen doch alle Teilnehmer trotz der problematischen Schneeverhältnisse zu ihrem Vergnügen, nicht zuletzt dank der bequemen Unterkunft und des von der freundlichen Wirtin bereitgestellten reichhaltigen Frühstücks. Und die erwartungsgemäß stellenweise eher schleichende Heimfahrt am Samstag haben wir auch unfallfrei überstanden.

Text: Dieter Petzold und Norbert Hellpoldt
Fotos: Norbert Hellpoldt