Endlich konnten wir 2022 wieder ohne Coronabeschränkungen unbeschwert am Dienstagnachmittag zum Klettern fahren! Von April bis September ging es um 16 Uhr von der Hanne-Jung-Halle aus an die fränkischen Felsen – wie immer in Fahrgemeinschaften, um Umwelt und Geldbeutel zu schonen. Vom Röthelfels im Frühjahr bis zur Grünen Hölle im Hochsommer war alles dabei. Damit die Gemeinschaft nicht zu kurz kommt und zum „Protein Loading“ war danach regelmäßig eine Kneipeneinkehr angesagt.

Auf in die Nachbarländer

Nur in der Heimat klettern ist jedoch auf Dauer auch langweilig, also hat es uns bald auch wieder in die umliegenden romanischen Länder gezogen.

Zur Verbesserung des Gleichgewichts waren wir im Frühjahr im Bouldergebiet Fontainbleau in der Nähe von Paris. Hier gibt es Europas beste Sandsteinboulder. Zunächst erscheinen die Sandsteinplatten und Bäuche uns fränkischen Lochkletter*innen unbezwingbar. Aber nach einer Woche „Akklimatisierung“ gelangen schon immer mehr Projekte.

Frankreich, Italien, Spanien – für jeden was dabei

Bei unserer Herbstfahrt war Oltre Finale in Bella Italia das Ziel. Wir hatten tolle Tage im Pennavairetal an hoch über dem Tal gelegenen Wänden mit spektakulären Ausblicken. Der feste Kalkstein ließ keine Wünsche offen. Vom 5. bis zum 9. Grad waren für alle genug lohnende Projekte dabei.

Unsere Basis war in Albenga mit wunderbarer Altstadt direkt am Meer. Nach dem Klettern gings trotz frischer Temperaturen zum Ausgleichssport ins kühle Nass. Abends ließen wir uns in den Altstadtgassen vom italienischen Flair inspirieren.

Eine Seilschaft zog es zudem in Spaniens bekanntestes Klettergebiet Siurana. Das Wetter war fast schon zu gut, viele Gebiete erstaunlich leer und der Fels einfach saugut. So kamen einige schöne Klettertage zusammen. Wandern, ein Strandbesuch und gutes Essen rundeten das Programm ab. Für alle wieder mal der perfekte Saisonabschluss vor dem Start in die Hallensaison.

Techniktraining mit Helmut Hüsges

Das Wintertraining begann mit einem Highlight für unsere Gruppe, einem Techniktraining. Sechs Leute bekamen von Helmut Hüsges wertvolles, individuelles Feedback, um an ihrer Technik und Taktik zu arbeiten und so das Ziel vieler von uns zu erreichen: den nächsten Grad. Ein paar Zitate der Teilnehmenden: „Spitze, sehr hilfreich“, „kleine Änderungen…bei bekannten Techniken: hilfreich“, „einfachere Passagen kraftsparender klettern als Mittel zum Erfolg“, „schrittweises Üben mancher Techniken – echt gut“.

So konnten die Mitglieder das neue Frühjahr kaum erwarten, wenn es dienstags wieder raus an die „echten“ fränkischen Felsen ging, um das neu Erlernte gleich mal draußen anzuwenden.

Text: Manfred Singer
Fotos: M. Neumann, M. Singer, J. Martin, D. Münch, P. Polyanszky