Die Bergsteigergruppe des DAV Erlangen startete Anfang Juli zu einer Hochtour am Piz Morteratsch (3751m), Piz Bernina (4048m) und Piz Palü (3900m).

Piz Morteratsch (3751m)

Mit einer sechsköpfigen Gruppe stiegen wir von der Tschiervahütte auf den Piz Morteratsch. Dieser Gipfel ist nur drei Kilometer von dem zehn Kilometer langen Hauptkamm der Berninagruppe entfernt und zwar gegenüber dem Biancograt. Auf dem Gipfel wurden wir mit einem herausragenden Blick belohnt: auf die Eisnase des Piz Cambrena, über die drei Pfeiler des Piz Palü und die Bellavista-Gipfel sowie zu dem direkt gegenüberliegenden Piz Bernina, zu dem sich die einzigartige weiße Linie des Biancogrates hinaufschlängelt.

Piz Bernina (4048m)

Am zweiten Tag setzten wir unsere Tour zu fünft fort, da einer aus unserer Gruppe aus gesundheitlichen Gründen die Tour auf den Piz Bernina nicht mitmachen konnte. So frühstückten wir um drei Uhr in der Nacht jedoch nicht zu fünft sondern mit fast 40 anderen Bergsteigern, die ebenfalls der Irrglauben erlegen waren, so früh auf jeden Fall seine Ruhe zu haben… Geschenkt.

Ohne Wegfindungsprobleme meisterten wir den ersten Prüfstein, einen Felsabschnitt nach der Fuorcla Prievlusa (übersetzt: „die gefährliche Scharte“), der von der Scharte an eine bis 45° steile Firnschneide heranführt. Die Tour ging nun über das berühmte Herz des Anstieges, eine geschwungene weiße Ideallinie aus Eis und Schnee, bevor wir schließlich in einem luftigen, optisch spektakulären Abschluss über Fels auf den Piz Bernina stiegen. Von dort stiegen wir wir über den Spallagrat zur Marco e Rosa Hütte ab, eine der höchsten Alpenhütten überhaupt.

Piz Palü (3900m)

Am Abschlusstag gingen wir über die Bellavista-Terassen und einem Blockgrat hinauf auf den Piz Palü, der aus drei großartigen Gipfeln, getragen von drei majestätischen Felspfeilern, besteht. Zwischen den Pfeilern befindet sich das Eis-Chaos der Hängegletscher, das die Perfektion der Pfeiler nur umso deutlicher unterstreicht. Genau diesem nahezu vollkommenen Dreiklang der Linien verdankt der Piz Palü seine Berühmtheit.

Unser Abstieg führte uns durch ein Spaltenlabyrinth durch die Nordostflanke zur Bergstation Diavolezza, wo wir uns für die Heimfahrt stärkten und das Panorama der gesamten Route auf uns wirken lassen durften.

Text und Fotos: David Münch