Die Aktivitätenliste der Querbeet-Gruppe ist bekannterweise breit gefächert: Von kleinen bis großen Wanderungen in der näheren Umgebung, Besuchen von Biergärten und kulturellen Veranstaltungen, Camping, Radtouren, Kanutouren, Kletter- und Klettersteigtouren, Schneeschuh- und Skilanglauftouren bis hin zu Erkundungen von fremden Ländern wird vieles angeboten. Entsprechend der Interessen und der körperlichen Leistungsfähigkeiten finden bei Querbeet alle ihre Beschäftigung.
Mehrfach im Jahr besuchen wir somit auch die bekannten Klettersteige in der Umgebung. Zur Krönung dieser Aktivitätensparte planten wir für den Sommer 2022 eine siebentägige Hüttentour in den Dolomiten. Dafür stellte Andreas eine Rundtour im Rosengarten mit sechs Klettersteigen zusammen, beginnend in Welschnofen am Karersee. Eine kleine Gruppe von sechs Querbeet-Mitgliedern traf sich dann im Sommer vergangenen Jahres am Paolina-Lift.
Hagelschauer – zum Glück erst nach dem Steig!
Für den ersten Tag hatten wir uns den Masaré-Steig mit der Übernachtung im Rifugio Roda di Vael vorgenommen. Der Hüttenabstieg war von einem kurzen Hagelschauer begleitet – zum Glück kam der nicht früher. Aber es bewahrheiteten sich auch in den nächsten Tagen die Wetterprognosen. Niederschlagsrisiko bestand immer erst am späteren Nachmittag, sodass wir die Klettersteige gefahrlos wie geplant angehen konnten.
Akklimatisierung abgeschlossen
Am zweiten Tag ging es im Rotwand-Klettersteig über den Rotwandgipfel und weiter zum Rifugio Vajolet. Spätestens nach dieser längsten Etappe unserer Tour waren alle „akklimatisiert“.
Tags drauf stand mit dem Kesselkogel (3004 m) der höchste Punkt des Rosengartens a
uf unserem Tourplan. Nach einem bequemen Anstieg zum Grasleitenpass beginnt dort direkt der Klettersteig, der mit einem schönen Grat über den Kesselkogel und mit seinem Ostabstieg zum Rifugio Antermoia am gleichnamigen See führt. Bei den geringen Luft- und Wassertemperaturen konnten wir dem Reiz des Sees widerstehen und haben ihn nur optisch genossen.
Steiler Auftieg zu einem Highlight
Der nächste Morgen begann mit dem steilen Aufstieg zum Laurenzi-Steig, einem wahren Klettersteig-Highlight in imposanten Felswänden. Dieser Steig bietet ein interessantes Auf und Ab mit schönen Aussichten. Und wenn uns auch Wolken die Fernsicht manchmal nahmen, so entstanden beim kräftigen Aufstieg an den Steilwänden ganz besondere Stimmungen.
Wir übernachteten in der großen, privaten Tierser Alpl-Hütte. Nahe dieser Hütte beginnt der Maximilian-Klettersteig, über den wir am kommenden Tag auf langen Gratpassagen jeden kleinen Felszipfel überschritten. Man will es kaum glauben, dass der Steig auch noch die von Osten her steile Roterdspitze erklimmt. Ein gutes Training der Schwindelfreiheit!
Danach ging es weit bergab zum Rifugio Bergamo, einer sehr urigen Hütte mit fast schon familiärem Charakter.
Abschluss mit Alpenglühen
Der sechste Tag führte uns vom Grasleitenpass wieder zurück Richtung Rifugio Vajolet, von dort mit steilen Endanstieg weiter zum Rifugio Alberto, wo die untergehende Sonne die umliegenden hohen Kletterfelsen wunderbar zum Glühen brachte.
Am letzten Tag ging es über den Santnersteig zur Kölner Hütte und von dort zurück zum Ausgangspunkt, dem Paolina-Lift. Durch ihre leichte Erreichbarkeit sind sowohl der Klettersteig als auch die Hütte stark frequentiert. Alle anderen Etappen waren jedoch trotz Hauptsaison eher einsam und zeigten eindrucksvoll die Schönheit der Dolo-
miten mit ihren unterschiedlichsten Facetten und imposanten Stimmungen.
Unser Fazit: Diese Runde ist sicherlich immer wieder eine Reise wert und kann als besonders lohnend empfohlen werden!
Text: Andreas Beckmann
Fotos: Andreas Beckmann, Daniel Laas