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Jedes Jahr auf’s Neue werden innovative Sportprojekte, herausragende sportliche Leistungen, ehrenamtliches Engagement sowie gelungene Beispiele für Integration und Inklusion beim Sportpreis Mittelfranken des Bayerischen Landes-Sportverbands e.V. (BLSV) ausgezeichnet. Die Jury hat dieses Jahr zum 13. Mal würdige Preisträger*innen ausgewählt – einer davon kommt aus den Reihen des DAV Erlangen: Weltklassekletterer Alexander Megos erhielt den Preis bereits – ganz geheim – vorab ihm Rahmen einer kleinen Feierstunde in der DAV Sparkassen Bergwelt. Denn bei der eigentlichen Verleihung, die am 7. November stattfand, war er bereits wieder kletternd in der Weltgeschichte unterwegs.

Die Anfänge

Alex wurde in der Kategorie sportliche Leistungen Erwachsene ausgezeichnet.

Als 6-Jähriger machte er seine ersten Kletterzüge im DAV Boulderzentrum. Schon seit Jahren zählt der heute 29-Jährige zur absoluten Weltspitze. Bereits als Jugendlicher mit Europameistertiteln (2009 und 2010) und 2011 mit dem Vizeweltmeistertitel gesegnet, wurde er 2013 in der Kletterwelt schlagartig bekannt. Als damals 19-Jähriger gelang ihm mit „Estado Critico“ die weltweit erste Onsight-Begehung einer Route im Schwierigkeitsgrad 9a. Er hat mittlerweile rund um den Globus einige der schwierigsten Routen erstbegangen und wiederholt. Nach einer mehrjährigen Pause startete Alex wieder bei internationalen Wettkämpfen – mit großem Erfolg!

Ticket für Olympia

2019, noch vor Corona, trat er bei der WM in Japan an – mit dem Ziel, sich für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 zu qualifizieren. Er selbst beschrieb diese WM als „vertikale Achterbahnfahrt“. Mit der Silbermedaille im Lead-Klettern, Alex’ Lieblingsdisziplin erreichte er sein Ziel!

Im folgenden Boulderwettbewerb dann die Talfahrt. Alex musste verletzungsbedingt aufgeben.

Auch Rückschläge, in diesem Fall verletzungsbedingt, gehören zum Sportlerleben. Damit positiv umzugehen und nach vorne zu schauen, auch das zeichnet Alex aus und genau deshalb ist er an die Weltspitze gekommen.

2021 dann die verschobenen „Olympischen (Corona) Spiele“ in Tokio. Keine Medaille aber der olympische Geist und dabei gewesen zu sein war rückblickend unvergesslich.

WM-Broze und zittern für Paris

Im August 2023 erkletterte Alex dann Bronze im Leadklettern bei der WM in Bern – mit fast 30 Jahren als einer der “Oldies” unter den Startern! Das Ticket für die nächsten Olympischen Spiele in Paris konnte er noch nicht lösen. Hierfür zählt die Kombination aus Lead und Bouldern. Im Bouldern kam Alex leider nicht ins Finale. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, es stehen noch weitere Wettbewerbe an.

Sport ist nicht alles

Megos bekam den Sportpreis Mittelfranken aber nicht nur wegen seiner herausragenden sportlichen Leistungen. Themen wie die Zukunft der Erde, Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung sind Alex ebenfalls ein besonderes Anliegen. Und er spricht nicht nur darüber, er lebt es vor: So hat sich Alex bewusst von seinem ehemaligen Sponsor RedBull getrennt – zuckerhaltige Getränke verleihen eben doch keine Flügel!

Was bringt die Zukunft?

Sein neuestes Projekt ist ein Leistungszentrum für den Kletternachwuchs in Forchheim.

Nach wie vor ist er außerdem seiner Kletterheimat, dem Frankenjura, sehr verbunden und hat auch hier einige der schwierigsten Routen im Einklang mit dem bestehenden Naturschutz – und Ethikregeln erstbegangen – darunter auch die derzeit schwerste Route des Frankenjura: “Supernova”.

Alex: “Ich bin Kletterer und für mich spielt die Natur eine große Rolle. Ich bin mir sicher, dass wir alle in Zukunft umdenken müssen und anfangen müssen, mehr auf unseren Planeten zu achten, wenn wir noch länger was von ihm haben wollen.”

Höher, schneller und weiter – aber nicht um jeden Preis! Dafür bekam Alex den BLSV Sportpreis Mittelfranken 2023!

Text: Sandra Büttner-Scharrer/Sportbezirk Mittelfranken, Karina Brock/DAV
Fotos und Video: BLSV Sportbezirk Mittelfranken